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Lifestyle Schwangerschaft

Warum eine Schwangerschaft echt übel sein kann…

9. September 2018

Vor zwei Wochen habe ich Euch verraten, dass ich schwanger bin. Vielen Dank für die lieben Worte und Glückwünsche von Euch!  Eine kleine Umfrage auf Instagram hat gezeigt, dass es euch interessiert wie es mir geht und deshalb möchte ich Euch etwas über die letzten Wochen berichten. ABER keine Sorge, ich werde jetzt keine reine Mama-Bloggerin, ihr bekommt weiterhin Rezepte aber ab und zu gibt es vielleicht ein kleines Update, zumindest wenn es euch interessiert. Meine regelmäßigen Leser haben vielleicht bemerkt, dass es in den letzten Wochen etwas ruhiger auf dem Blog und meinen Social Mediakanälen gewesen ist und ich nicht so viele neue Rezepte gepostet habe. Dafür gibt es einen Grund – Schwangerschaftsübelkeit. Die ersten 12 Wochen war nicht einfach für mich und ich würde euch gerne erklären, warum eine Schwangerschaft echt übel sein kann.

Einen Tag nachdem ich beim Frauenarzt war flogen wir in Urlaub und bereits im Flugzeug merkte ich das es anders ist als früher. Ich bin immer gern geflogen und hatte nie Probleme. Auf dem Hinflug nach Teneriffa kämpfte ich bereits mit Übelkeit und Unwohlsein und die folgenden 11 Tage auf Teneriffa sollten nicht besser werden.

Die ersten Tage freute ich mich noch auf das Frühstücks- und Abendbuffet – das Essen in unserem Hotel war wirklich gut aber ich wachte morgens mit Übelkeit auf und die sollte auch den ganzen Tag bleiben, trotzallem musste ich alle 2-3 Stunden eine Kleinigkeit essen damit mir nicht noch schlechter wurde. Am Strand konnte ich mich nicht mehr auf den Bauch drehen ohne das mir übel wurde und mein Tagesablauf drehte sich im Kopf nur noch um meine Übelkeit und was ich dagegen tun konnte.

Den ganzen Urlaub freute ich mich auf die Fahrt zum El Teide  – wir wollten mit der Seilbahn auf den Vulkan und ich hatte mir ausgemalt, dass ich die schönsten Panoramafotos machte. Leider kam alles anders. Der Tag im Teide Nationalpark war interessant und mir ging es gut, ich hatte gegessen, getrunken und sogar ein Eis genascht. Wir standen in der Schlange für die Seilbahn auf 2500 Meter Höhe und ich merkte plötzlich wie mir schwarz vor Augen wurde, ich entschloss die Schlange direkt zu verlassen, was eine gute Entscheidung war, schließlich fiel ich um und musste mich nachher übergeben. Mein Freund wollte mich natürlich nicht allein lassen und wir fuhren zurück ins Hotel. Okay in nachhinein sagt der Ein oder Andere vielleicht Schwangere sollen nicht über 2500 m reisen aber ich fühlte mich an dem Tag gut und hätte nie gedacht das ich in der Frühschwangerschaft direkt von meinem Körper so gebremst wurde.

Seit diesem Tag musste ich mich täglich mehrmals übergeben, mir schmeckte das Essen nicht mehr und das abendliche Buffet wurde für mich zum Kampf. Während sich die anderen Gäste Haufenweise die Teller vollschlugen hatte ich große Mühe ein paar Nudeln, Gemüse oder Salat zu essen. Anfangs konnte ich noch ein wenig Fleisch oder Fisch essen aber auch das sollte sich leider ändern. Alle möglichen Gerüche lösten bei mir Würgereize aus und es fiel mir schwer mein Inneres in mir zu behalten.

Im Urlaub hatten wir noch eine Segeltour gebucht, schließlich wollte ich Grindwale und Delfine sehen und wurde auch noch mit einer Meeresschildkröte belohnt. In der Apotheke hatte ich mir Reisetabletten besorgt aber der spanische Apotheker riet mir als Schwangere gar nichts zu nehmen, da ich mir schließlich unsicher war entschied ich mich dagegen die Tabletten zu nehmen und kann mit Stolz behaupten dass ich die Schiffsfahrt dafür mit nur 2 kleinen Brechanfällen gut überstanden habe. Eine andere Passagieren litt unter schwerer Seekrankheitit und litt trotz Tabletten 4 1/2 stunden auf dem Boot – es war aber auch sehr schwerer Seegang an dem Tag und von den 8 Passagieren hatten einige zu kämpfen, aber ich hatte immerhin eine Ausrede 🙂

Kurz gesagt der Urlaub war schön, aber ich war ziemlich ausgebremst und konnte nichts so wirklich genießen. Nach dem Urlaub stand der nächste Vorsorgetermin an, ich berichtete meinem Frauenarzt, das ich täglich mehrmals über der Kloschlüssel hing und er gab mir Tipps (ich wollte keine Tabletten nehmen), dazu komme ich gleich. Ich sah den Herzschlag auf dem Ultraschall und war glücklich.

Nachdem ich meine Schwester und Eltern in der 9 Wochen endlich eingeweiht hatte, sagte meine Schwester mir, die während ihrer beiden Schwangerschaften bis fast zu den Geburten unterer sehr schwerer Übelkeit gelitten hatte “Wenn es dir schlecht geht, dann geht es dem Baby gut, denk da immer dran”.

Die erste Arbeitswoche stand an und ich musste mir einen Plan überlegen. Ich stellte den Wecker 20 Minuten früher damit ich genug Zeit hatte mich morgens zu regenerieren ohne in Stress zu verfallen. Normalerweise mache ich mit ein paar Kolleginnen Mittagspause, aber ich wusste direkt das ich den Geruch des Essens der Anderen nicht ertragen konnte und verbrachte die Pause meist draußen an der frischen Luft. Der Weg zur Arbeit fahr manchmal etwas mühselig, ich knabberte während der Autofahrt Knäckebrot aber es gab viele Situationen wo ich rechts ranfahren musste und meine Tüte brauchte. Die Arbeit lenkte mich eigentlich gut ab auch wenn ich ab und zu zur Toilette laufen musste, bin ich sicher, dass die wenigstens zu diesem Zeitpunkt etwas bemerkt haben. Ich wollte das Ereignis erst nach der 12 Wochen verkünden.

Die ersten Wochen trank ich nur stilles Wasser oder Tee, leider viel es mir selbst schwer Wasser zu trinken obwohl ich vor der Schwangerschaft 3 Liter Mineralwasser pro Trag getrunken habe und es wurde täglich ein kleiner Kampf.

Ich fühlte mich schlapp und war froh wenn ich nach der Arbeit zu Hause auf dem Sofa liegen konnte. Der Haushalt blieb liegen, mir fiel alles schwer und mein Partner wurde zum Selbstversorger. Ein merkwürdiges und sehr einprägendes Erlebnis für mich war, als ich morgens ein Brot schmieren wollte, den Kühlschrank öffnete um mir Frischkäse herauszuholen und mich alleine beim Anblick der Wurstdose übergeben musste. Von diesem Tag an konnte ich kein Fleisch mehr riechen oder essen und ich bin ansonsten wirklich ein großer Fleischliebhaber. Wenn ich die Wocheneinkäufe erledige muss ich mich jedes Mal überwinden, wenn ich auch nur an der Fleischtheke vorbeigehe. Mein Freund isst natürlich Fleisch aber er muss es sich nun selbst zubereiten weil das für mich derzeit einfach nicht machbar ist. Die letzten Wochen schmieß ich meinen Speiseplan um, deshalb gibt es auch derzeit wenig neue Rezepte für Euch, aber ich ernähre mich vorwiegend von Gemüse und Kartoffeln und wenn ich einen guten Tag habe, dann klappt sogar ein bisschen Fisch. Mein Geruchssinn ist wirklich schon sehr empfindlich geworden und es fällt mir teilweise schwer mit meinem Freund abends gemeinsam am Tisch zu sitzen und zu essen.

Übelkeit in der Schwangerschaft

Ich habe so ziemlich alles ausprobiert was ich im Internet finden konnte oder ich von Anderen geraten bekommen habe. Leider hat bei mir sehr wenig geholfen, aber vielleicht bringen Euch diese Tipps etwas, falls ihr gerade Schwanger sein solltet:

  • Ingwertropfen* (Affiliate-Link): Ich bin wirklich kein Fan von Ingwer und es war eine Überwindung für mich mir mehrmals täglich ein paar Tropfen in den Mund zu träufeln, manchmal halfen sie gegen Übelkeit, manchmal bewirkten sie das Gegenteil und ich musste loslaufen, sodass ich irgendwann aufhörte sie zu nehmen weil mir alleine vom Geruch nach zwei Wochen schlecht wurde.
  • mehrmals täglich eine Tasse Ingwertee mit Minze – half leider auch nur am Anfang, schließlich war dort auch dieser Ingwergeruch.
  • Zwieback im Bett vor dem Aufstehen frühstücken (brachte bei mir keinen Erfolg)
  • Kaugummi kauen oder Bonbons lutschen um die Übelkeit zu unterdrücken, während der Arbeit eine gute Methode um sich abzulenken
  • stilles Wasser in kleinen Schlücken trinken, aufgepeppt mit Zitrone, schließlich sollte der Duft von Zitrone ebenfalls gegen Übelkeit helfen – nett für die Nase aber nichts gegen meine Übelkeit
  • zum Frühstück aß ich gerne Milchreis, leicht aufgewärmt in der Mikrowelle, etwas warmes essen fiel mir zum Frühstück wesentlich leichter als Brot oder Müsli, also kochte ich mehrmals die Woche abends Milchreis für die kommenden Tage vor
  • 5-6 kleine Zwischenmahlzeiten wie Vollkorn-Knäckebrot mit Ziegenfrischkäse, Zwieback, Mandeln oder Müsliriegel
  • SEA-Band Mama* (Affiliate-Link): Das sind Akkupunktur Bänder die man an den Handgelenken trägt. Durch einen kleinen Druckpunkt wird ein Punkt stimuliert und die Übelkeit verringert sich. Die letzten Wochen war es unerträglich heiß in Deutschland, unter diesen Bändern schwitze ich und ich fand sie einfach nur unangenehm und fühlte mich eingeengt, also benutze ich sie auch nach zwei Wochen nicht mehr, denn selbst mit den Bändern hing ich über der Kloschlüssel.
  • in meiner Handtasche befinden sich nun immer eine Flasche Wasser, ein Müsliriegel, Kaugummis oder Bonbons und eine Plastiktüte für den Notfall in der Tasche

Die ersten drei Monate habe ich überstanden und ich kann sagen, es geht bergauf. Mittlerweile kann ich wieder ein wenig Fleisch essen,  es fällt mir immer noch sehr schwer Fleisch zu essen und bei einigen Fleischsorten wird mir schon beim Braten schlecht, aber ich bin zuversichtlich, dass sich das bald ändert. Mir bleibt ja auch nichts anderes übrig, als die Phase aussitzen, die Hauptsache ist, dass es dem kleinen Gummibärchen gut geht. Über den Tag ist die Übelkeit mittlerweile verschwunden, wenn ich konsequent alle 2 Stunden eine Kleinigkeit esse damit mein Blutzuckerspiegel nicht zu niedrig wird. Mein Geruchssinn ist sehr ausgeprägt und ich stoße immer wieder auf Situationen wo ich die Nase rümpfe und tief durchatmen muss. Das war es soweit zu meinen ersten Monaten und passend zur Blogparade “Sonntagsglück” von Soulsister meets friends wollte ich Euch noch mein kleines Gummibärchen zeigen, es winkt schließlich so schön in die Kamera. Ich bin ich zuversichtlich, dass ich die Schwangerschaft bald komplett genießen kann und meine derzeit noch morgendlichen Kloschüssel-Dates verschwinden.

Falls Ihr vielleicht gerade schwanger seid und es Euch ebenfalls schlecht geht, denkt immer daran, dass geht irgendwann vorbei, auch wenn wir nicht genau wissen wann. Ich denke die “schlechte Zeit” verdrängt man ohnehin irgendwann von selbst und dann freut man sich nur noch auf das Baby.

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